Dass Beschäftigte im Homeoffice arbeiten, ist für viele Unternehmen immer noch ein unerwünschtes Vorgehen. Dabei wünschen sich viele Arbeitnehmer mehr Flexibilität, wo es aufgrund des Jobs möglich ist. Und Arbeitgeber können von der sogenannten Telearbeit durchaus profitieren. Das Team von Northwind HR erläutert Ihnen hier mehr zum Thema Homeoffice sowie zu den Vorteilen und Nachteilen.
Fakten zur Tätigkeit im Homeoffice
Die Möglichkeit, dass Mitarbeiter ihre Arbeit im Homeoffice verrichten, war vor der Pandemie ein Stiefkind in Deutschland. So waren es vor Corona nur etwa vier Prozent der Beschäftigten, die dies taten oder tun konnten. Im April 2020 schoss die Zahl derer auf rund 30 Prozent hoch, wie das Statistische Bundesamt jüngst erhob. Was die Studie auch darlegt: Anfang 2021 sank der Prozentsatz der im Homeoffice Beschäftigten auf 24 Prozent, also noch in der Pandemie. Schon da hatten scheinbar viele Unternehmen ihre Mitarbeiter zurück ins Büro gerufen.
Die von der Bundesregierung und über das Infektionsschutzgesetz geregelte Homeoffice-Pflicht war befristet und lief nach dem 19. März 2022 aus. Eine andere Studie erhob, dass infolgedessen seitdem 30 Prozent der befragten Arbeitnehmer wieder eine Anwesenheitspflicht im Büro haben. Nur 10 Prozent der Befragten bekamen von Ihrem Arbeitgeber eingeräumt, mehrere Tage die Woche im Homeoffice tätig zu sein.
Homeoffice: Vorteile und Nachteile für Arbeitgeber und Arbeitnehmer
Die Arbeit im Homeoffice kann Fluch und Segen zugleich sein. Manche Unternehmer, die diesem modernen Arbeitsmodell kritisch gegenüberstehen, fürchten, dass sie die Kontrolle über die Produktivität ihrer Mitarbeiter verlieren. Oder sie haben Bedenken, wegen der technischen Möglichkeiten und dem Schutz ihrer Firmendaten. Beides hat sich während der Pandemie im Großen und Ganzen nicht bewahrheitet. Die Digitalisierung und deren stetiger Fortschritt unterstützen dies positiv.
Wohingegen Arbeitnehmer eher Nachteile durch die Telearbeit im eigenen Zuhause erfahren. Der direkte Austausch und das soziale Miteinander mit Kollegen fallen weg. Es wird weniger auf die Uhr geschaut und die Tätigen kommen schlechter vom Schreibtisch los. Nicht zu vergessen sind die Betriebskosten für Strom, Heizung und Wasser, die im Homeoffice anfallen und von den Arbeitgebern eingespart werden können. Auch die Anschaffung von notwendigen technischen Geräten kostet Geld, was unter Umständen nicht von allen Firmen übernommen wird. Trotzdem befürworten viele Beschäftigte die Telearbeit. In einer Umfrage im Jahr 2022 waren nahezu zwei Drittel der Befragten für eine Mischlösung – also teils Büroanwesenheit, teils Homeoffice. Jeder Fünfte war sogar für eine Komplettlösung von zu Hause aus. Nur ein geringer Teil gab an, ausschließlich vom Büro aus arbeiten zu wollen.
Demnach scheinen die Vorteile der Arbeit im Homeoffice für Arbeitnehmer zu überwiegen. Diese sind:
- bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf
- flexiblere Einteilung der Arbeitszeit
- weniger Stress bei der Planung und Wahrnehmung wichtiger Termine (Arzt, Amt etc.)
- einsparen von Zeit, Nerven und Geld für die Wege zur Arbeit
- Vertrauensbeweis von Vorgesetzten
Abschließend lässt sich sagen, dass die Möglichkeit der Arbeit im Homeoffice die Zufriedenheit der Mitarbeiter stärken kann, was sich Unternehmen in Zeiten des Fachkräftemangels zunutze machen können.