Das Aus der Förderung für E-Autos als Dienstwagen

Der 01. September 2023 hat es in sich, denn spätestens ab diesem Datum fällt die Förderung für Kauf oder Leasing dienstlicher E-Autos weg. Elektroautos sind teuer und diese Entscheidung steht konträr zum immer wieder gepredigten Klimaschutz. Daher hat das Ende der E-Auto-Prämie nachvollziehbar schon viel Kritik von Sprechern aus Industrie und Handwerk geerntet. Doch das ist noch nicht alles. Weitere Fallstricke lauern. Das Team von Northwind HR gibt Ihnen hier einen Überblick, was der Wegfall der Förderung für E-Autos als Dienstwagen nach sich zieht und weist Sie auf weitere mögliche Folgen hin.

Problematiken der weggefallenen E-Auto-Prämie für Dienstwagen

Das Aus für die Elektro Auto Förderung

Die E-Auto-Prämie wurde 2016 ins Leben gerufen, um Anreize zu schaffen, auf die immer noch sehr kostspielige Elektromobilität umzusteigen. Das Ansinnen des sogenannten Umweltbonus sollte das Erreichen der politisch gesteckten Klimaziele unterstützen, dass bis 2030 mindestens 15 Millionen E-Autos auf deutschen Straßen fahren. Das Ziel musste nach aktuellem Bericht aus Berlin vom August 2023 schon weit nach unten korrigiert werden – auf 8,2 Millionen batterieelektrische Fahrzeuge (BEV).

Dass nun die Förderung für Dienstwagen ersatzlos gestrichen wurde, erzürnt Unternehmer nicht nur. Es erscheint vielen als Farce. Und als Schlag ins Gesicht in sowieso schon herausfordernden Krisenzeiten. Die Erklärung der Bundesregierung und der Verweis auf die leeren Kassen machen es nicht besser. Von dort hieß es, man wolle mit dem begrenzten Budget den Fokus auf den privaten Bereich legen und so den Ausbau der E-Mobilität vorantreiben. Privatpersonen bekommen die E-Auto-Prämie weiterhin, ab 2024 allerdings deutlich weniger.

Mit ihrer Annahme scheint sich die Koalition erneut zu vergaloppieren. Denn: Viele Privathaushalte können sich trotz Förderung ein neues Elektroauto nicht leisten und greifen eher auf elektrische Gebrauchtwagen zurück. Und es sind die Unternehmen gewesen, die den Gebrauchtwagenmarkt für E-Autos belebt und einen hohen Beitrag geleistet haben, wie auch die Präsidentin des Automobilverbands betonte. Der Förderstopp der E-Auto-Prämie für Dienstwagen trifft also nicht nur Unternehmen hart, sondern wird zudem voraussichtlich den Markt für günstige gebrauchte BEV ausbremsen.

Unternehmerische Nachteile wegen gestrichener Förderung für E-Autos

Der Antrag auf Förderung für E-Autos kann erst dann beim BAFA gestellt werden, wenn das Auto zugelassen wurde. Lieferprobleme und lange Wartezeiten sind jedoch an der Tagesordnung. Wenn Sie Ihren Dienstwagen vor dem Förderstopp bestellt haben und diesen erst nach dem 01. September 2023 erhalten und zulassen, gehen Sie leer aus, weil nicht das Kaufdatum, sondern das Zulassungsdatum gilt. Gleiches kann passieren, wenn Sie zwar vor dem förderlichen Wegfall beantragt haben, der Fördertopf jedoch leer ist. Es gibt keinen Rechtsanspruch auf Auszahlung des Umweltbonus! Dass die Fördermittel knapp sind, zeigt schon die gestrichene Förderung für Firmenwagen sowie die Aufstockung von vorgesehenen 2,1 Milliarden auf 2,5 Milliarden Euro.

Belastend hinzukommt die Antragsflut, die in den letzten Monaten vor dem Aus herrschte. Im Vergleich zum Juli 2023 hat sich die Antragszahl im August 2023 sogar verdoppelt und wurde zu 82 Prozent von Unternehmen getätigt.

Abschließend haben wir noch eine gute Nachricht für Sie. Die günstige Versteuerung von E-Autos für privat genutzte Dienstwagen hat sich bisher nicht verändert.

Bei Fragen zu diesem Thema oder einem anderen Anliegen kontaktieren Sie uns gerne.